Inhaltsangabe „Aschermittwoch“
In der Kurzgeschichte „Aschermittwoch“ von Heinrich Böll, die der Kriegsheimkehrer zwischen 1950 und 1952 schrieb, geht es um eine Begegnung zwischen einem Mann und einer Frau, die ihre enttäuschte Liebe zeigt. Ein Kind, auf das der Erzähler zudem sein Augenmerk richtet, wird als Lichtmoment für eine bessere Zukunft gesehen, die die Gegenwart nicht bietet.

Der Erzähler nimmt uns wie ein Kameramann mit einem Blick auf das Gesicht der Frau, gesehen durch eine für den Karneval dekorierte, verregnete Schaufensterscheibe, in die Erzählung hinein. Der junge Mann, das erzählende Ich, beobachtet das Tun der Frau, die Umgebung und das eigenwillige störende Verhalten eines Kindes auf dessen Stirn ein Aschenkreuz zu sehen ist, von einer Position außerhalb des Geschäftes. Er beschreibt ausführlich alle Details, die er sieht, fällt dabei aber auch in die Erinnerung an die Vergangenheit um viele Jahre in seine eigene Jugend. Diese Erinnerung wird ihm schmerzlich bewusst und erfüllt ihn mit hilfloser Traurigkeit, denn Sie ist ohne erkennbares Glück, das man normalerweise mit Kindheit und Jugend verbindet. Ein schwaches Glücksmoment bringt nur der Bubenstreich eines Jungen, der eine Milchflasche, die vor einem Geschäft steht, mit seiner Schleuder zerbricht. Auf ihm ruht ein freundlich liebevoller Blick des Erzählers, ja er wird mit dem Adjektiv „zärtlich“ beschrieben. Das zwischen Mann und Frau im Geschäft geführte Gespräch zeigt noch stärker die Hilflosigkeit des ihr begegneten Mannes. Sie gibt ihm Geld, das er benötigt und erinnert ihn an einen ausstehenden Besuch bei seiner Mutter, aber sie gibt ihm keine Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Beziehung, denn sie ist wohl mit einem anderen Mann verheiratet, der das Geschäft kurz zuvor verlassen hat. Als dieser zurück kommt muss auch er schnellstmöglich den Ort des Geschehens verlassen.


von Schlumpfling


 


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