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Die Thematik |
„Die Verwandlung“ thematisiert in erster Linie auf ungewohnte Weise ein alltägliches Problem des menschlichen Miteinanders: Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Konflikt zwischen Vater und Sohn, obgleich die Familie zunächst einen harmonischen Eindruck macht. Die anfangs von Gregor geschilderte Idylle impliziert jedoch automatisch ein Hinterfragen beim Leser, denn das gesamte Wohl der Familie basiert auf der kompletten Abhängigkeit von Gregor und dessen Verdienst. Seine Eltern erscheinen als lethargisch- phlegmatische, beinah entmündigte Familienmitglieder und die Schwester Grete ist extrem stark auf ihren Bruder fixiert und wirkt für ihre 17 Jahre eher unreif.
Gregor erweist sich als fürsorglich und aufopferungsvoll, erntet dennoch wenig Anerkennung von seinen Eltern. Er fungiert vor der Verwandlung als Familienoberhaupt und stellt somit die Autorität dar. (siehe Anhang 1)
Mit seiner Verwandlung zieht er sich jedoch aus dem Konkurrenzkampf mit dem Vater zurück und es erfolgen komplementäre Verwandlungen: Der Vater entwickelt sich zu einer vitalen, entschlussfreudigen Person und Grete reift zu einer jungen Frau heran. Somit verbessern sich die Umstände ohne Gregor- er ist lediglich das Ungeziefer der Familie und wird als belästigend empfunden. Durch das sich verändernde Verhältnis von Gregor und seinem Vater gewinnt die Erzählung an Dynamik. (siehe Anhang 2)
von Linda Krause
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