Sprachstil
Die sachlich- nüchterne Sprache steht in Kafkas Werk im scheinbar krassen Widerspruch zum Inhalt. Er verwendet Adjektive zur detaillierten Beschreibung und stellt die Sprache in den Dienst einer neuen Expressivität mit starker Metaphorik, Doppeldeutigkeiten und ungewöhnlichen, „kafkaesken“ Wortverbindungen: „Gregor sah seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte“.
Mit einer beinahe zoologischen Genauigkeit wird das neue Äußere Gregors beschrieben und die Dinge scheinen sich zu verselbstständigen.
Die umfangreichen Satzkonstruktionen (Parataxe, Hypotaxe) dienen der Anreicherung von Informationen oder schränken gewisse Aussagen durch Einschübe ein.
Kafka bedient sich des Weiteren verschiedener Elemente des Komischen, Satirischen oder gar Grotesken, wobei hierdurch der Erzählung die erdrückende Schwere genommen wird. Die Absurdität des Ganzen wird schon zu Beginn der Erzählung klar, als Gregor über Beruf sinnt und ihn ein Blick auf Uhr mehr erschreckt als seine neue Gestalt.
Auch ist Kafka ein Meister der unterschwelligen Über- oder Untertreibungen, so bekommt die Schwester einen Weinkrampf, als die Mutter Gregors Zimmer gesäubert hat.


von Linda Krause


 


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