Unfreundlichkeit
Unfreundlichkeit ist doch ein großer Feind, denn wo er ist, ist stets die Unzufriedenheit.
Wiewohl man könnt das Leben sehr genießen, verdrießt uns mancher doch gar sehr.
Denn durch Verdruss macht man sich's Leben schwer.
Man sollt die Dinge stets gelassen sehn, denn was hilft's sich aufzuhalten mit Vergänglichkeit.

Nur weil der Kragen heut nicht richtig sitzt, warum sich gar grämen.
Was ist's, worüber wir uns wirklich Sorgen machen können?
Dieses sollt man im Auge gut behalten, denn nur das Ewge darf uns auf der Seele brennen.
Nun bin ich froh, obgleich der Kragen heut nicht sitzt und brauch mich nicht zu schämen.

Die meisten Menschen haben ergo keinen Grund, zu denken kleinlich klein,
Denn wohl die meisten aller Sorgen haben so kein Recht ein Ärgernis zu sein.
Wie froh stimmt ein offnes Ohr, ein nettes Wort.

Und selbst die ewgen Dinge, sind ebenfalls kein Grund unfreundlich gar zu werden,
Denn wir sollten uns doch wohl besinnen, was sind den Andren unsre Beschwerden.
Und so sehen wir, die Freundlichkeit ist die Lösung aller Ort!


Anmerkung: Das Gedicht soll den Reim und die Thematik der Aufklärung darstellen.
Florenz


 


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